Dieses Konzert sollte ursprünglich im März stattfinden und musste wegen der Coronakrise abgesagt werden. Es wird also nicht mehr das 250-ste sein wie ursprünglich vorgesehen, sondern das 252-ste, dafür aber bleibt das Jubiläum des 20-jährigen Bestehens der Band Root 70.
Solche Kontinuität muß nicht langweilige Routine bedeuten, sondern diese ermöglicht erst die Freiräume, die es zum Heranwachsen interessanter und spannender musikalischer Positionen braucht. Dieses langsame Gedeihen widerspricht oft der wirtschaftlichen Vernunft, ist aber für alle Angelegenheiten der Kunst und damit letztlich auch für uns Menschen umso wichtiger.
Root 70, ist eine klassische sogenannte working band, die sich einer stetigen Entwicklung ihrer Musik verschrieben hat und inzwischen 8 Alben veröffentlicht hat. Ihr spiritus rector ist Nils Wogram, der sowohl auf seinem Instrument der Posaune, als auch als Komponist ungemein weitsichtig und hellhörig agiert.
Der Bandname ist vieldeutig, verweist er zum einen auf die 70-Jahre, dem Jahrzehnt, in welchem alle beteiligten Musiker geboren sind. Die 70-Jahre waren aber selbst eine Zeit des musikalischen Aufbruchs. Es ist die Gleichzeitigkeit eines Blickes nach vorn und zurück, welche die musikalische Programmatik von Nils Wogram und seiner Band im Besonderen bestimmt. Musik, die sich immer in der Auseinandersetzung mit anderer Musik entwickelt und darüber hinaus ihr Eigenes im Geltenlassen der Spielweisen der Mitmusiker findet. Dafür braucht es Zeit. Und die Zeit hat sich die Band genommen.
Alle Beteiligten Musiker sind bereits öfters in Zoglau aufgetreten:
Nils Wogram 2006 (Root 70), 2007 (Nils Wogram-Simon Nabatov Duo), 2009 (Nostalgia Trio), 2011 (Nils Wogram Septet),2012 (Root 70), 2015 ( Vertigo Trombone Quartet).
Hayden Chisholm 2006 (Root 70), 2012 (Root 70), 2017 (Nautilus).
Matt Penman 2006 (Root 70), 2012 (Root 70).
Jochen Rückert 2006 (Root 70), 2012 (Root 70), 2016 (Gate).