Eine außergewöhnliche Band, die alles, was man von dieser im Jazz durchaus geläufigen Besetzung kennt, auf den Kopf stellt und in einem neuen Licht erscheinen lässt. Da ist erst einmal der Umstand zu vermerken, daß in dieser Gruppe die traditionelle Aufteilung von Melodie und Rhythmus aufgehoben ist, das Melodische wird vom ersten Augenblick an in ein eigentümliches Gespinst von groovigen Sequenzen eingebunden, vereint sich in polyrhythmischen Blöcken und bricht dann doch wieder melismatisch hervor. Es gibt deutliche Motive mit Bezügen zu Grundtönen, der Hörer wird auf einen Weg mitgenommen der sehr deutlich ein Panorama von Stimmungen, jähen Aussichten und auch Rückwegen entwirft. Die Band existiert seit 2011. Sie ist eine Gründung des Berliner Tenor-und Sopransaxophonisten Philipp Gropper, der sich zuvor schon mit der Gruppe Hyperactive Kid einen Namen gemacht hatte. Im September 2019 erscheint das bereits 5. Album von PHILM auf dem Label WhyPlayJazz unter dem Titel Consequences.
Zum vorletzten Album, einem Livemittschnitt aus dem renommierten Amsterdamer Jazzclub Bimhus schreibt der Johannes Kloth im SR 2 KulturRadio:
„Was heißt eigentlich heute Jazz? Gibt es zeitgemäßen Jazz, einen zeitgemäßen Sound, der weder altbacken und verstaubt klingt noch die Tradition verleugnet? Die beste Antwort auf die Frage liefert, wie ich finde, die ungemein kreative Berliner Jazzszene, zu der auch der Saxophonist Philipp Gropper zählt, mit seinem Quartett Philm. Das steht für einem im besten Sinne progressiven Jazz – kantig, rhythmisch vertrackt, ohne Scheu vor Dissonantem, gespeist von ganz vielen unterschiedlichen stilistischen Einflüssen […]. „