Duo Ulrike Brand / Olaf Rupp 14.7.18

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© Ulrike Brand

Aus dem spezifischen Zusammenklang von Cello und Elektrogitarre entspringt die eigene Poetik des Duos. Cello und Elektrogitarre weisen trotz ihrer unterschiedlichen semantischen Felder – Cello als das mit dem romantischen Klangideal behaftete akustische Instrument und E-Gitarre als Synonym für Rockmusik – zum Verwechseln ähnliche Klangfarben und Spieltechniken auf. So wie das Streichen mit dem Bogen und das Pizzicatospiel austauschbar sind, sind es auch Obertonklänge, Arpeggien, Cluster, zahlreiche Verfremdungseffekte und Geräusche; essentielle Voraussetzung dafür ist die Möglichkeit einer differenzierten Laustärkenmodulation auf der Elektrogitarre.
Das Resultat ist eine stilistische Ungebundenheit bei freiem assoziativem „Spiel“ mit Ähnlichkeit und Rollentausch, Erinnerung und Vorwegnahme. Im Duo potenzieren sich diese Vorgänge durch
den kontinuierlichen Input der Klänge des Anderen die zu Klängen des Eigenen werden, welche wiederum auf das Andere einwirken – den Kommunikationsfluss wechselseitig gestaltend.

Die Cellistin Ulrike Brand bringt aus jahrzehntelanger Erfahrung mit der Interpretation zeitgenössischer Musik das gesamte Spektrum der dort verwendeten Spieletechniken ein.  In ihrem Spiel sind Klang und Geräusch gleichwertige akustische Elemente, Tonhöhe wird als Kontinuum aufgefasst und der gesamte Korpus des Instruments als allover bespielt, wodurch das gestische Element des Spiels betont wird.

Der Gitarrist Olaf Rupp erforscht auf seinem Instrument mit kompromissloser Radikalität  die Räume der freien Improvisation. Seine äußerst virtuosen selbstentwickelten Spieltechniken sind das Ergebnis einer individuellen künstlerischen Disziplin, die fern aller Vorgaben und Konventionen die klanglichen Grenzen des Instruments kontinuierlich erweitert. In seiner subtilen pointillistischen Klangwelt erscheint der Einzelton als Farbpunkt innerhalb einer übergeordneten Matrix.

http://ulrikebrand-cello.com/Projekte_D.html

olaf rupp