Dahinter waltet aber nicht nur der Zufall, sondern die Idee, daß man die unterschiedlichen Dimensionen des Jazz hörbar und erfahrbar machen muss, um der Tiefe und Vielgestaltigkeit dieser großartigen Kunstform gerecht zu werden.
Nicht zum ersten Mal wollen wir auf die außergewöhnliche Blüte des Jazz gerade jetzt, und gerade auch bei uns hinweisen.
In den ersten drei Konzerten sind Quartette zu hören, die sich auf unterschiedliche Weise zwischen Mainstream und Avantgarde positionieren. Die mittlere Stellung nimmt dabei das neue Quartett Gate des Kontrabassisten Phil Donkin ein, während KLARO eher dem Mainstream und die Hochstapler eher der Avantgarde zuzuordnen wären.
Auch die beiden folgenden Duokonzerte sind von unterschiedlichen musikalischen Konzepten bestimmt. Geht es bei dem Duo von Ignaz Schick und Oliver Steidle um die Realisierung neuer Klangwelten, liegt im Duo von François Thuillier und Henning Sieverts die kontrapunktische mäandernde melodische Linie im Vordergrund.
Und zum Schluss spielt das Martin Auer Quintett Stücke aus kind of blue von Miles Davis, einem der meistgekauften und meistgehörten Alben der Jazzgeschichte. Auch das ist möglich, zumal dann, wenn es gleichzeitig so frisch und professionell präsentiert wird.
Bei allen vorläufigen Zuordnungen sollte man aber nicht vergessen, daß in der Jazzmusik, wenn sie aktuell gespielt wird, sich alle diese Gegensätze wieder auf eine einzigartige Weise vereinen. In der Avantgarde hören wir die Tradition durch und im Mainstream blitzt das Unerwartete und Spontane auf.
Kommen sie also nach Niederbayern, ins südliche Rottaler Hügelland zur Gemeinde Reut, nach Taubenbach, welches zu Reut gehört und von dort noch 1km nach Zoglau und lassen Sie sich überraschen.
Ihre Ina und Emmerich Hörmann