Seit langem gilt Roger Hanschel als Vertreter eines Saxophonspiels, das, ausgehend vom Jazz, sich weit über die eigenen Genregrenzen hinaus entwickelte. Sein warmer und klarer Ton, sein Verständnis für komplexe Rhythmen und schließlich seine eigenen Kompositionen führten dazu, daß man mit der Musik von Roger Hanschel inzwischen eine deutliche Vorstellung verbindet. Wie kaum ein anderer vermag er es, sich zu anderen Musikgattungen hin zu bewegen, ohne dabei in oberflächliche Attitüden abzugleiten, wie es beim sogenannten Cross-Over oft der Fall ist. Seine musikalischen Bewegungen setzen tiefer an und sind dabei zugleich natürlicher.
Roger Hanschels besonderer Sinn für lange Perioden, wie z.B. in seinem Solospiel zu hören, stellt nun, neben der Bedeutung der Improvisation, einen besonders wichtigen Anknüpfungspunkt für eine musikalische Zusammenarbeit mit der traditionellen indischen Musik dar.
Mit dem Sitarspieler Deobrat Mishra und seinem Neffen Prashant Mishra an der Tabla hat Roger Hanschel zwei hervorragende Vertreter der indischen Musik gewonnen. Beide stammen aus einer Musikerfamilie, die bereits in die siebte Generation zurückreicht.
2016 veröffentlichte das Trio Benares sein erstes Album mit dem Titel Assi Ghat. Dieses wurde bereits auf die Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik gesetzt und findet in der Presse begeisterte Rezensionen.
So schreibt Ulrich Olshausen in der FAZ:
„Wie Hanschel seine lebenslangen Erfahrungen der Jazz-Improvisation respektvoll mit den modalen Eigenheiten der indischen Tradition einfärbt, das darf man ruhig einmalig nennen“.
Und Hans-Jürgen Schaal in der Jazzthetik:
„Lichtschnelle Themen, mitreißende Soli, clevere Innovationen – lange gab es kein so überzeugendes Indo-Jazz-Projekt mehr zu hören“.