Felix Hauptmann Percussion

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Foto: Inês Pizarro Correia

Die unendlichen Möglichkeiten eines (Jazz-) Klaviertrios: Hört man in die inzwischen 3 Alben dieses Trios hinein, ist man bald gefangen von ihrer poetischen Spannung und frischen Unverbrauchtheit. Und wie so oft bei Neuem, noch nie Gehörtem: Es scheint, wenn es gelungen ist, einen langgehegten Wunsch zu befriedigen, älter, als es das Lebensalter der allesamt in den 90-er Jahren geborenen und der kreativen Kölner Jazzszene angehörigen Musiker vermuten lässt.
Die Stilistik ist frei, im Zwischenbereich von Neuer Musik und Jazz angesiedelt. Sie strahlt bei aller Hingabe an die schwebende Gegenwart der Klänge eine eigentümliche Prägnanz aus, die auf eine intensive kompositorisch – probende Vorarbeit schließen lässt.
Eine Recherche nach den eigentümlichen, oft auch langen Titeln der Stücke wird beim New Yorker Dichter James Schuyler (1923 – 1991) fündig. Diese Titel bestehen oft aus wörtlichen Zitaten und Ausschnitten aus Schuylers Gedichten. Man kann sie als eine Vermittlung zwischen einem sprach-poetischen und einem musik-poetischen Ansatz verstehen. Mit diesem Ansatz gelingt Felix Hauptmann eine Verwandlung altbekannter Formen in etwas Neues und Unerwartetes, ähnlich dem poetischen Verfahren in der Dichtung Schuylers.
Schon im Bandnamen Percussion verwandelt sich der herkömmliche Gebrauch dieses Begriffs mittels eines Rückgriffs auf ältere und weitere Bedeutungsebenen; auch wenn die Band mit Leif Berger einen herausragenden Schlagzeuger als Mitglied hat, ist doch deren Musik nicht vordergründig perkussiv, sondern durchstoßend, etwa im Sinne von „neue Gefühle freisetzend“. Und mit dem wunderbar gründenden Sound von Roger Kintopf am Kontrabass, erscheinen die verrücktesten Harmonien in einem milden Licht.

Video1                   Video2

 

Bisherige Auftritte im Raum für Musik:

Felix Hauptmann
2023            Februar     Fabian Dudek Quartet

Roger Kintopf und Leif Berger werden zum ersten Mal in Zoglau3 spielen